Charity

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In heutigen Zeiten erleben die Deutschen den für viele schmerzhaften Abbau des Sozialstaates. Einst kümmerte sich  „Vater Staat“ von der Wiege bis zur Bahre um das Wohlergehen seiner Bürger. Doch die Zeiten haben sich geändert. Inzwischen kann „Vater Staat“ die finanzielle Bürde nicht mehr alleine schultern. Die vom Deutschen Bundestag im Jahr 2002 eingesetzte Enquete-Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ erklärt in ihrem zwei Jahre später vorgelegten Abschlussbericht: „Bürgerschaftliches Engagement ist eine unverzichtbare Bedingung für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft“.

Das ist ein Prozess, in dem die USA häufig als Vorbild genannt wird, denn in keiner westlichen Demokratie spielt die private „Wohltätigkeit“ bzw. der „Charity-Gedanke“ eine so starke Rolle wie in den USA. Unzählige soziale Projekte werden über private Gelder bzw. Geldgeber finanziert. Nicht nur der durchschnittliche Amerikaner, sondern und gerade auch die wohlhabende Schicht ist sich ihrer Verpflichtung gegenüber dem Gemeinwesen sicher. Die Amerikaner handeln nach dem Motto: Tue Gutes und rede darüber. Anonyme Spenden hingegen vermitteln in den USA kein Prestige.

Im Gegensatz dazu sind Europas Superreiche geizig. Die Firma Merrill Lynch berichtet in ihrem „2007 World Wealth Report“, dass die reichsten Menschen der Welt im Jahre 2006 insgesamt 285 Milliarden US-Dollar für philanthropische Zwecke gespendet haben. 11,8% ihres Vermögens gaben die Asiaten im Durchschnitt, die Amerikaner, Kanadier und die Bewohner des Nahen Ostens gaben 7,6%, die reichsten Europäer hingegen lediglich 4,6%.