18.10.12 15:15

Spendwert richtet Blick auf Senioren

Wohltätigkeitsorganisation will sich dem Thema Altersarmut widmen / Geld-Spenden an die Gorch-Fock-Schule und die Kaj-Munk-Schule

Geld für Kinder auszugeben, sei eine der besten Investitionen überhaupt. Gleich zu Beginn der kleinen Versammlung im Magistratszimmer steckte Bürgermeister Heiko Traulsen die Route ab. 2000 Euro hatte Traulsen mitgebracht, die Empfängerinnen hießen Barbara Scheufler für die Gorch-Fock-Schule und Helga Bade (nicht anwesend) für die dänische Kaj-Munk-Schule. Möglich gemacht hat diese Spende das seit Jahren erfolgreich arbeitende Projekt „Spendwert“, als dessen Schirmherr der Bürgermeister agiert. Ziel sei es, Kindern, denen es weniger gut gehe, zumindest in materieller Hinsicht Chancengleichheit zu gewährleisten. So formulierte der Bürgermeister das Anliegen hinter der Spende. Und tatsächlich wusste Barbara Scheufler schon genau, welche Lücken das Geld stopfen könnte. „Turnschuhe werden schnell zu klein, die Federtasche geht kaputt“, nannte die Leiterin der Gorch-Fock-Schule als Beispiele. Hin und wieder könnten Erstklässler auch dank der Spende das Kursangebot der Offenen Ganztagsschule wahrnehmen – „auch deshalb sind wir sehr froh über diese Zusammenarbeit“, dankte Scheufler. Und schon jetzt kündigte sie an, den schulinternen Lauftag wieder zugunsten von „Spendwert“ abhalten zu wollen.

Helga Lorenzen, im Rathaus zuständig für die Ausgabe der Summen, betonte die Bedeutung der kurzen Wege für den Erfolg der Spenden. „Lehrer wissen am besten, an welcher Stelle etwas gebraucht wird“, sagte Lorenzen. „So arbeiten sie genau im Sinne von Spendwert.“ Zudem lege man Wert darauf, dass nichts von den Nöten eines einzelnen nach außen dringt. Um all dies sicherstellen zu können, brauche man ein gut funktionierendes Netzwerk, das sich allerdings – so Helga Lorenzen – im Laufe der Zeit bereits fest etabliert habe. Lorenzen: „Wer in der Region etwas Gutes tun will, fragt schnell nach Spendwert. Inzwischen ist es fast so, dass Spendwert eher bedacht wird als einzelne Institutionen.“ Ein Umstand, den die Verantwortlichen darauf zurückführen, dass dieses Projekt mittels seines sozialen Netzes eben darüber gut informiert ist, wenn irgendwo der Schuh drückt.

In den Augen des Bürgermeisters ist allerdings der „Spendwert“-Erfolg zudem eng mit seiner Initiatorin Corinna Graunke verknüpft, die – so Traulsen – „mit Leib und Seele“ hinter dem Projekt stehe. Corinna Graunke selber wiederum pocht darauf, dass sie „Spendwert“ zwar angestoßen habe, der Motor aber inzwischen „ganz gut alleine läuft“. Offenbar so gut, dass die Nachbargemeinde Süderbrarup laut darüber nachdenkt, ein analoges Konzept aufzubauen.

Zudem sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Knapp 46 500 Euro hat „Spendwert“ in den fünf Jahren seit es existiert unter die Menschen in Kappeln gebracht. In erster Linie profitierten davon Kinder und junge Familien. Jetzt hat sich Corinna Graunke einen neuen Schwerpunkt ausgewählt: Künftig will „Spendwert“ den Blick stärker auf Senioren und die immer häufiger auftretende Altersarmut richten. Helga Lorenzen berichtet von älteren Menschen, die sich etwa einen Tagesausflug nicht leisten können, von anderen, die gerne am Schwimmen teilnehmen oder eine Büchereimitgliedschaft beantragen würden – Dinge, die ihnen ihr Budget aber nicht erlaubt. Ihnen gilt die neue Aufmerksamkeit von „Spendwert“.

Um diskret Kontakt zu den Senioren zu finden, stellte Corinna Graunke einen kleinen tierischen Helfer vor: Ein leuchtend blaues „Spendwert“-Sparschwein soll künftig in den Kappelner Arztpraxen stehen, daneben ein Flyer des Projekts. Auf diesem Wege hoffen die Verantwortlichen, dass Menschen, die von Senioren, denen ein bisschen Unterstützung gut tun würde, wissen oder gar Senioren selber die Scheu verlieren und den Kontakt zu „Spendwert“ suchen. Corinna Graunke jedenfalls, so schien es, wartet nur darauf und versprach: „Wir stehen in den Startlöchern.“ rn

Das blaue "Spendwert"-Sparschwein sthet künftig in rund 50 Kappelner Arztpraxen. Das Sparschwein und ein Flyer sollen die Kontaktaufnahme zu den Senioren erleichtern.





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Spendwert-Spende für Kappelner Grundschulen

Über eine Spende von 1.600 Euro der privaten Hilfsinitiative „Spendwert“ zugunsten der neuen Erstklässler der Ellenberger Gorch-Fock-Schule (GFS) und der Außenstelle Habertwedt durfte sich Schulleiterin Barbara Scheufler-Lembcke...



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